Naturerlebnis mit Rücksicht auf Wildtiere
Schneeschuhwandern in völliger Stille und einer vom glitzernden Schnee zugedeckten Landschaft weckt die Sehnsucht nach Abenteuer. Der eigene Atem und das Knirschen des Schnees verbreiten dabei ein Gefühl des Alleinseins.
Doch bedenke, dass du auf deinen Schneeschuhwanderungen nie alleine bist, sondern die Wälder und Berggebiete mit den heimischen Wildtieren teilst, die gerade in den strengen Wintermonaten sehr zurückgezogen leben, um die kalten Nächte und das geringe Nahrungsangebot bis zum nächsten Frühling gut
überstehen zu können. Gerade in den Wintermonaten heißt es für die Wildtiere so wenig wie möglich Energie zu verbrauchen.
Störungen verursachen Stress und mitunter auch ein panikartiges Fluchtverhalten, was im tiefen Schnee zu einem hohen Energieverbrauch führt. In den schlimmsten Fällen kann dies bis zum Tod eines Wildtieres führen.
Deshalb solltest du auf deinen Schneeschuhwanderungen die Lebensräume der Wildtiere kennen lernen und dabei Verständnis für deren Lebensweisen entwickeln. Verhalte dich in den Wäldern und Berggebieten ruhig, beobachte die Tiere nur aus der Distanz, umgehe Fütterungen und folge keinen Tierspuren.
Vermeide auf deinen Schneeschuhwanderungen Dämmerungs- und Abendzeiten, da die Wildtiere hier besondere Ruhe benötigen. Durchquere Waldgebiete auf üblichen Routen und meide dabei Aufforstungsflächen und Jungwälder.
Ein besonders sensibler ökologischer Bereich ist die Waldgrenze, denn hier findet das Birkhuhn sein Zuhause. Durchquere deshalb die Waldgrenze auf kürzestem Weg und halte dich von Baumgruppen fern. Mulden und abgewehte Rücken und Grate sind die Heimat des Schneehuhns, wo es einerseits in Schneehöhlen den eiskalten Stürmen trotzt und sich andererseits von den kargen Zwergsträuchern ernährt. Durch seine außerordentlich gute Tarnung flüchtet das Schneehuhn erst sehr spät, verbraucht dabei aber sehr viel lebensnotwendige Energie.
Tipps / Alpine Sicherheit:
Viel braucht‘s nicht, um sich vom Schneeschuhwandern begeistern zu lassen. Ein einziger Tag auf Schneeschuhen, und du wirst dich fragen, wieso du es nicht schon längst probiert hast! Bevor du dir erstmals Schneeschuhe anschnallst, hier ein paar Tipps, die dir die ersten Schritte leichter machen:
- Zieh dich warm an, am besten in mehreren Schichten, damit du die Isolation jederzeit den Bedingungen anpassen kannst.
- Trage möglichst wasserdichte, atmungsaktive Schuhe mit guter Isolationswirkung, am besten Bergschuhe oder Winterstiefel mit gutem Halt. Bei tiefem Schnee verhindern Gamaschen das Eindringen von Feuchtigkeit.
- Eine Mütze und Handschuhe halten jene Körperteile warm, über die sonst ein Großteil der Wärme verloren geht.
- Nimm genug zu Trinken mit, denn bei schweisstreibenden Aktivitäten ist der Flüssigkeitsverlust enorm. Isolierte Trinksysteme machen das Trinken unterwegs besonders leicht.
- Sonnenschutz für alle exponierten Körperteile und eine gute Sonnenbrille sind gerade im Winter wichtig.
- Teleskopstöcke verleihen in schwierigem Gelände und tieferem Schnee eine bessere Stabilität und erleichtern das Vorwärtskommen.
Alpine Sicherheit
Berücksichtige im alpinen Gelände die Lawinensituation und die Wetterverhältnisse. Trage immer ein LVS-Gerät, eine Lawinenschaufel und eine Sonde mit dir. Zusätzlich solltest du einen Biwaksack und Erste-Hilfe Ausrüstung mitnehmen. Eine genaue Karte sowie Kompass und Höhenmesser sind für die im Winter schwierigere Orientierung unerlässlich.